Vassily Lobanov
Vassily Lobanov gilt als einer der bedeutendsten russischen Komponisten und Pianisten seiner Generation .
Er ist in Moskau 1947 geboren. Dort besuchte er zunächst die Zentralmusikschule und wurde dann als Schüler bereits zum Studium am Tchaikovsky-Konservatorium zugelassen (Klavierunterricht bei Heinrich Neuhaus und Lev Naumov, Kompositions- und Theorie-Unterricht bei Sergej Balassanjan und Alfred Schnittke). Neben weiteren Studien schloß sich eine enge musikalische Zusammenarbeit mit Svjatoslav Richter an.
Alfred Schnittke über Lobanov: „Es gibt begabte Komponisten, es gibt begabte Pianisten, aber selten findet man solch eine Kongenialität dieser Begabungen wie bei Vassily Lobanov...“
Lobanov’s Konzerttätigkeit begann im Jahre 1966. Seit 1978 durfte er im Ausland auftreten und konzertierte danach in beinahe allen europäischen Musikmetropolien, in USA, Japan und Südamerika, u.a. mit folgenden Dirigenten : Gennady Rozhdestwensky, Heinrich Schiff, Juri Bashmet, Christoph Poppen, Kurt Lewin, Alexander Lasarev und vielen anderen.
Er hat an zahlreichen internationalen Musikfestivals teilgenommen, u.a. Berliner Festwochen, Schleswig-Holstein-Festival, Lockenhaus, Wiener Festwochen, Luzern, Kuhmo, Santa Fe, Mondsee, Tour, Casals Festival, Kreuth, St.-Nazaire.
1978-1990 war Lobanov Mitglied des Klaviertrios mit Oleg Kagan und Natalia Gutman, 1982-1984 Mitglied des Klavierduos mit Svjatoslav Richter. Außerdem, als Kammermusiker, spielte er mit solch renomierten Künstlern wie Leonidas Kavakos, Viktor Tretiakov, Juri Bashmet, Eduard Brunner, Kolja Blacher, Charles Neidich, Kim Kashkashian, und vielen anderen.
Lobanov leitete Meisterkurse für Klavier, Kammermusik und Komposition in Rußland, Deutschland, Österreich, Polen, Japan, Chile, Finnland. Seit 1997 ist er Gastprofessor an der Sommerakademie Mozarteum, Salzburg.
Als Komponist bekennt er sich zu dem Einfluß von Rachmaninov, Messiaen und Schostakowitsch. Sein Stil hat sich in den 80-iger Jahren radikal gewandelt, er hat seinen früheren komplizierten Stil aufgegeben zugunsten eines neotonalen Idioms, das er selbst manchmal „minimalistische Dramatik“ nennt. Seine Hauptwerke: 2 Opern („Antigone“ Uraufführung 1989 Sverdlowsk, „Vater Sergius“ Konzerturaufführung 1995 Loccum), Symphonie, Konzert für Cello und Orchester, 2 Konzerte für Bratsche und Orchester, 2 Klavierkonzerte, Doppelkonzert für Violine, Klarinette und Orchester, Trompetenkonzert, 5 Streichquartette, Trios und Sonaten für verschiedene Besetzungen u.a.m. (Verlag Sikorski, Hamburg).
Er hat Rundfunkaufnahmen für Radio Moskau, Radio France, BBC London, RAI Rom, Sender Freies Berlin, HR Frankfurt, SR Saarbrücken und andere gemacht; Schallplattenaufnahmen sind bei Philips, Ondine, Classics Live, Tudor, Chant du Monde, Melodia u.a. erhältlich.
Seit 1990 lebt Lobanov in Deutschland. 1997-2001 war er der Gründer und der künstlerische Leiter des Festivals „Osnabrücker Kammermusiktage“. Seit 1997 ist Lobanov Professor für Klavier an der Musikhochschule Köln.
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